Ein selbst herbeigeführtes emotionales Trauma, ein Leben auf der Überholspur, eine schleichende Depression und ein schwerer Verkehrsunfall waren die Zutaten, die dafür sorgten, dass mir ein guter Freund im Januar 2024 mit dem Satz Kathleen empfahl.
Nur wenige Tage später telefonierten Kathleen und ich das erste Mal. Es sollten viele gute Gespräche folgen, persönliche Treffen, interaktive Arbeiten, Aufstellungen und regelmäßige Emails.
Eine Reise zu mir selbst begann, wie ich sie mir nicht vorstellen konnte. Nicht vorstellen, weil ich ein intensives und erfahrungsreiches Leben mit -wie ich immer annahm- viel Selbstreflexion kontrolliert zu führen dachte. War ich es doch, der anderen Menschen nur zu gern erklärte, warum und wie die Menschen, die Welt und alles funktionierte.
Kathleen hört nicht nur genau zu, sie hört vor allem auch rein. Wie ein Maler ein gutes Aquarell erst dann zum Fließen bringt, wenn die Konturen gezeichnet und er das Bild in seinem Kopf sieht, so äußert sich Kathleen erst, wenn sie sicher ist. „Ich schicke es erstmal in meine Prüfungsschleife“…pflegt sie gerne zu sagen. Kathleen bewertet, beurteilt und vorverurteilt nicht. In der gemeinsamen Arbeit werden Schlüssel geschmiedet, damit der Klient bestimmte Türen öffnen kann. Im Grunde dient alles zur Schaffung eines Nährbodens zur Selbst- bzw. Weiterentwicklung. Eine Entwicklung, ist sie einmal begonnen, hört sie nicht nicht mehr auf. Eine unendliche Reise sozusagen!
Dem erwähnten emotionalen Trauma begegne ich heute mit Dankbarkeit. Ich habe mächtig an Tempo rausgenommen. Es kommt weniger auf das Erreichen der Ziele an als vielmehr auf die Qualität der Reise. Kathleen sagte mir unmittelbar nach dem Unfall: „Du wirst irgendwann wissen, warum er passierte“. Heute weiß ich es. Und es hatte jemand auf mich aufgepasst, der es verdammt gut mit mir meint. Nur die kleine Blessur lässt er mir zur täglichen Erinnerung zurück. Ich werde sie in Demut und Dankbarkeit pflegen.
„Meldet euch ruhig mal bei Kathleen, sie hat besondere Fähigkeiten“.
Thomas